Nach viel hin und her habe ich mich in diesem Frühjahr endlich an die Tegle-Stulpen gewagt. Mit Webkanten an beiden Enden und gemustertem Sprang sind diese Stulpen schon etwas anspruchsvoller und vor allem zeitaufwendig.
Vor dem Arbeitsbeginn stand natürlich die Recherche. Ganz im Groben: Die sogenannten Tegle-Stulpen oder englisch Tegle Stockings wurden in Norwegen gefunden und werden auf das 5. Jh. nach Christus datiert. Als Sprangstücke wurden sie beide zugleich gearbeitet. Das Besondere sind die Webekanten, die sowohl an den Enden als auch in der Mitte des Sprangstücks gefertigt werden. So entstehen 2 Sprangstücke mit je 2 Webkanten. Zwar werden die Strümpfe in vielen Büchern zu historischer Handarbeit erwähnt, z.B. in Collingwoods Sprang oder Hoffmans „The Warp Weighted Loom“. Auch das norwegische Volkskundemuseum (https://digitaltmuseum.no) zeigt wunderbare Bilder und sogar eine Rekonstruktionszeichnung. Doch die Bücher und Bilder, auf die ich zugreifen konnte, waren nicht besonders aussagekräftig hinsichtlich Länge, Breite sowie Fadenzahl der Stücke.
Also habe ich mich einfach mal darangesetzt und ausprobiert. Und dabei habe ich viel gelernt.