Auf nach Kärnten

Das Keltentreffen in Frög – bisher immer zu weit weg und zeitlich für mich ungünstig gelegen. Aber in diesem Jahr sollte es endlich so weit sein. Zum 10. Keltentreffen im Juli wollten wir endlich auch mal dort dabei sein. Lange stand es auf der Kippe, ob es wirklich klappt. Statt eines gemütlichen Österreich-Urlaubs, den wir eigentlich mit dem Treffen verbinden wollten, hatte ich nur einige freie Tage für die Hin- und Rückreise ergattern können.

Aber es hat geklappt und trotz der langen Reise hat es sich vollends gelohnt. Wir hatten eine Fahrt durch eine beeindruckende Landschaft quer durch Österreich und ein wunderbares Treffen mit toller Orga und fantastischen Gästen. Wir haben sehr viele neue Leute kennengelernt und viele Leute endlich live getroffen. Allen voran die liebe Magali, mit der uns sonst nur enger Mail- und Facebook-Kontakt verbanden. Kurzum: ES WAR SUPER!

Keltentreffen Frög 2016
Mäuschen-Perspektive auf die Arena, neben der wir aufgebaut hatten

Wie schon in Rheinbrohl hatte ich mich entschieden, mich in Frög eher dem Sprang als dem Brettchenweben zu widmen. Dazu habe ich noch einige weitere Probestücke im Vorfeld angefertigt, um mehr präsentieren zu können. Überraschenderweise waren dann gar nicht so viele Brettchenweberinnen da (aber Brigitte war so fabelhaft, dass dies auch nicht notwendig war), dafür aber einige Italienerinnen, die sich ebenfalls mit Sprang beschäftigten. Leider kann ich kein Italienisch und so kamen Gespräche mit Händen, Füßen, Garn und Englischbrocken zustande.

Unser Stand
An unserem Stand – leider hielt hier kein Hering, weswegen wir auf einen Pavillon des Museums zurückgriffen

 

Modenschau
Die Modenschau in der Arena

Fazit: Nächstes Jahr gerne wieder mit mehr Urlaub drumrum und bis dahin werden hoffentlich ein paar Sätze Italienisch in meinem Hirn sein.
Und auch der Sprang bekommt hier mal mehr Raum. Schließlich sollen noch ein paar Haarnetze her.

Merken

Merken

Merken

Eine altpreußische Offiziersschärpe entsteht III – Die Quasten

Nachdem die Schärpe selbst fertig war, mussten die Quasten angebracht werden, bei denen es sich übrigens um originale alte Quastenschärpen handelte. Diese stammten laut Auftraggeber aber nicht von einer Sprangschärpe, sondern von einer kaiserzeitlichen, d.h. gewebten Schärpe.

Bei näherer Betrachtung der Stücke fiel dies auch direkt auf, denn in den Quasten war praktisch kein Platz, um die Endstücke meiner Schärpe unterzubringen. Die gewebten Schärpen waren um Einiges schmaler, zudem ist ein Gewebe starrer als ein Geflecht, was es auch möglich machte, die Enden ziemlich knapp mit der Schärpe zu vernähen.
Der Sprang musste tiefer in die Quaste hinein, um gut zu halten und da waren etliche Fransen vom Abketten, die Platz finden mussten.


Eine prall gefüllte Quaste

Es half also nichts – die alten Teile mussten „ausgenommen“ werden. Diese Schändung solch alter Teile – auch wenn mir versichert wurde, dass es die noch sehr häufig gebe – fiel mir zunächst sehr schwer.
Ungefähr ein Drittel der sehr fest gepackten Füllung entfernte ich mit der Pinzette und musste auch gelegentlich zur Schere greifen, um noch einen Haltefaden zu trennen.


Die Quaste und die Füllung nach dem Auswaiden

Schließlich passte alles und ich konnte die Schärpenenden einnähen. Dabei legte ich diese Enden schneckenförmig übereinander, denn bloßes Kräuseln hätte noch mehr Raum verlangt und sah auch unschön aus. Mit feiner weißer Seide nähte ich möglichst unsichtbar die Enden ein und verengte schließlich den oberen Quastenteil wieder ein wenig, um die Form der Quaste zurück zu gewinnen.


Eine angenähte Quaste

Einen halben Sonntag später hatte ich dann endlich das fertige Teil in Händen und war nun trotz einiger Defizite erst einmal froh, dieses große Projekt geschafft zu haben.


Die fertige Schärpe

Mir fehlte hier vor Ort bedauerlicherweise die passende Uniform und drapiert über eine weibliche Figurine oder über meinen (nicht uniformierten) Mann, sah das Teil eher lächerlich aus, so dass ich diese Bilder mal weglasse…

Merken