Wieder da!

Der Umzug ist vorbei, der Sommer auch und wenn ich so nach draußen schaue, hat auch schon der Herbst bald Halbzeit.

Es geht also praktisch stramm auf Weihnachten zu. Der letzte Termin für dieses Jahr steht praktisch vor der Tür: Am kommenden Samstag, 12. November sind wir bei der Museumsnacht in Nastätten zu Gast: http://www.museum-leben-und-arbeiten.de/seite/156549/museumsnacht.html

Nun aber zurück zum Umzug: Optisch hat sich nichts geändert (es sei denn, ich wollte es so) – nur der Anbieter ist ein anderer. Aber der aufmerksame Archivbeobachter wird bemerken, dass der „neue“ Blog älter geworden ist. Uns ist es nämlich endlich gelungen, die Datenbank des abgeschossenen alten Blogs hier hinein zu integrieren. Eine Fleißarbeit, die hauptsächlich mein Mann übernommen hat. Danke hierfür. Einige Bilder müssen noch nachträglich eingefügt werden. Die wollten nicht so problemfrei mit.

Also freut euch auf ein paar alte (noch bildfreie) Einträge.

März-Report: Neuesneuesneues

Huiuiui… Anscheinend komme ich nur noch dazu, mich monatsweise zu melden. Das muss aufhören. Allerdings hat sich in meinem Leben einiges (gutes!) verändert in diesem Monat und da trat der Blog leider etwas in den Hintergrund.

Wie ihr schon merkt, quatsche ich hier über meine Handarbeiten bzw. über die historische Darstellung und relativ selten über mein Privatleben dahinter (z.B. dass ich auch gerne Musik mache) oder meine Weltanschauung (sofern die nicht in mein Hobby reinspielt). Schließlich ists der Blog zu www.wirweben.de und nicht Andrea’s geheimste Gedanken. Aber vielleicht ist es dennoch aufgefallen, dass ich im vergangenen halben Jahr doch mal öfter schreiben konnte als in den Monaten bzw. Jahren davor. Grund war, dass ich eine neue Arbeit gesucht habe und so mehr Zeit hatte, in meinen Hobbies zu schwelgen. Das hat zwar Spaß gemacht, aber Spaß bezahlt keine Rechungen. Und mal abgesehen davon macht mir mein Beruf auch Spaß und daher bin ich nun froh, seit Mitte März wieder „in Lohn und Brot“ zu sein.

Bisher hatte der Blog immer dann an Vernachlässigung gelitten, wenn ich anderweitig mehr um die Ohren hatte, z.B. beruflich. Doch das will ich dieses Mal nicht einreißen lassen. Also kommt – wenn sonst nix kommt – wenigstens so ein kleiner Report über den vergangenen Monat. Oder ist das dann ein Rapport, so wie beim Weben oder Stricken? Na egal. Hier mal ein paar Highlights aus dem März. Oder soll ich sagen DAS Highlight, denn das war das

Flinkhand-Treffen 2016

Pflichttermin Ende Februar bzw. Anfang März ist für meinen Mann und mich natürlich das Flinkhandtreffen in Kleinberndten und das war dieses Mal aufs erste Märzwochenende gerutscht. Es war klasse, all die Leute aus ganz Deutschland mal wieder zu treffen und vier Tage lang gemeinsam zu klönen. Dieses Mal wurde eindeutig viel gestrickt und auch die Workshops waren dieses Mal konzentrierter auf den Gruppenraum, was sehr schön für die Gemeinschaft war. Beim Schneiderpuppen-Basteln war ich nur Zuschauer bzw. übernahm mal das Klebeband, ansonsten war bei mir Sticken angesagt. Sticken? Ich? Tja… das Perlensticken vom FHT 2015 hatte mich noch nicht ganz losgelassen und so habe ich passend zu meinem Anhänger vom Vorjahr noch einen Armreif gemacht. Für mich Hochleistungs-Arbeit und ich bin stolz, das Projekt in den 3 Tagen bewältigt zu haben. Auch meine Anna und der kleine Barde waren fürs Spinnen und Weben mit im Gepäck, aber außer ein paar Meter Garn war sonst nix drin. Achso: Ja, das sind zwei Armreifen – aber der schwarz-weiße ist ein Werk von Nadine/dragon und ich war die glückliche Gewinnerin bei der Verlosung 🙂

Zwei Armreifen aus Perlen
Zwei Armreifen aus Perlen

Schnell, einfach, historisch?

…oder Gedanken zum Mittwoch.

Gerade webe ich (mal wieder) Snartemo II in Wolle. Ich hatte das Bändchen aufgezogen, weil ich für eine Veranstaltung was einfaches, aber dennoch historisches zum Vorzeigen wollte. Und ich brauche nach bzw. neben Snartemo V (in Flottiertechnik), Broschieren und feinem Doubleface ein Chill-Out-Band.

Die Fundlage beim Brettchenweben gibt nicht viel her, das sich mal eben schnell und ohne Zeit- oder Denkeinsatz herunterweben lässt. Sozusagen ein „Am-Wochenende-ist-Veranstaltung-ich-brauch-noch-schnell-was“-Band. Dies und vielleicht auch, weil diese Bänder eher schlicht sind, ist bei vielen noch der erste Ausweg eine schicke, bunte, schnelle aber leider auch unpassende Schnurbindungs-Borte.  Dabei gibts auch einige schmale und bunte Bänder, die trotzdem historisch sind. Einige von ihnen findet man sogar zum Nacharbeiten im Internet und noch mehr davon in der Literatur.

Das schmale Snartemo-Band beschreibt Shelag Lewins auf ihrer Website: http://www.shelaghlewins.com/tablet_weaving/Snartemo_II/snartemo_II.htm

Ein weiteres Band aus Oseberg führt Silvia Ungerechts auf ihrer Seite auf: http://aisling.biz/index.php/anleitungen/139-wikinger

 

Viele Bänder lohnen aber einfach keine Anleitung, weil sie sozusagen zu einfach sind, denn: Bei der Vielzahl der gefundenen simplen Brettchengewebe handelt es sich um Gewebeanfangskanten, entweder einfarbig, oft im gleichen Farbton gehalten wie das Gewebe oder in Längsstreifen. Die Brettchenzahl reicht von wenig Brettchen (4) bis hin zu über 100, wie an einigen Prachtmänteln gefunden. Die meisten dieser Bänder sind aus Wolle.

Karl Schlabow hat sich in seinem Buch Textilien der Eisenzeit auch den Brettchengeweben aus Norddeutschland gewidmet. Darunter sind ebenfalls einfache Gewebe zu finden, wie der Gürtel aus dem Vaalermoor, die Gewebe aus Dätgen.

Ich werde Ausschau nach weiteren Mustern im Netz und auch mal ein paar Bücher durchsehen.

Aber grundsätzlich gilt: Wer schnell was benötigt, muss mit simpel leben. Also keine Broschur, kein Köper, keinen Flottierung oder sonstige komplexe Sachen. Für diese Techniken gibt’s keine Abkürzungen in der Arbeitszeit. Und: nur weil ein Band nun irgendeiner Epoche zugeordnet werden kann, sollte es aber auch innerhalb dieser Epoche verwendet werden. Snartemo II aus dem 5./6. Jahrhundert passt einfach nicht ins Spätmittelalter.

 

Die Internationale Reenactment-Messe

Fast zwei Monate nach der IRM ( www.reenactmentmesse.de) habe ich es doch mal geschafft, meine „Beute“ zu fotografieren. Bis auf die Omphalos-Schale war direkt nach der Messe alles hinter Türen gelandet, weil wir unsere Küche renoviert hatten. Das ist inzwischen erledigt und ich musste nur mal alles zusammen drapieren.

Zwei Tonschalen, ein Buch und ein Finger-Spinnrocken
IRM-Beute

Sie sehen: Eine Omphalos-Schale von Keramik-Werkstatt Elisabeth Reuter, eine grubengebrannte HEK-Schale von Goldgrubenkeramik, einen Fingerrocken-Stab von  Bikkel en Been und Sylvia Crumbachs Buch „Zurück zu unserem Cheruskerhof“ .