Schafe im Stall

Meine erste Schafschur

Freiwillige gesucht zum Vliese sortieren! Der Aufruf von Kathrin von der Rohwoll-Kampagne ließ mich aufhorchen und schließlich spontan mitmachen.

In Corona-Zeiten ist sowas ja nicht allzu leicht, weil über allem noch die Gefahr der Ansteckung steht. Doch die Zusage, dass alles unter freiem Himmel läuft, die Sortierplätze in Abstand stehen und wir dort jeweils nur zu zweit zugange sind, machten meine Entscheidung fix. So waren die Schafe die einzigen, mit denen ich an dem Tag physischen Kontakt hatte. Mit dabei waren neben Kathrin auch Sandra und Ute. Insgesamt sortierten wir an dem Tag die Vliese von etwa 54 Schafen – nur die Hälfte der Herde.

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Ab jetzt wird gekämmt

Ganz spontan habe ich in der vergangenen Woche bei Maren  Wollkämme gekauft, die ihr Vater nach Fund gearbeitet hat. Ob meine zweireihigen auch nach Fund sind, muss ich ehrlich gesagt noch fragen, aber die Teile funktionieren wunderbar.

Wollkaemme
Frisch ausgepackt: Wollkämme von Maren und kleine Dreingaben

Ich habe mir erst noch einmal Kattuglas Video angeschaut und mich dann über die Fuchsschafwolle hergemacht, die in meinem Schrank ist und ein paar Bömmelchen probegekämmt. Faszinierend, wie viel Wolle auf der Strecke bleibt und wieviel Dreck beim Kämmen rauskommt.

Das fertig Gekämmte ergibt handliche kleine Portionen, die beim Spinnen mit der Handspindel ideal in der Hand liegen. Am Spinnrad sind diese aber schnell aufgebraucht.

Hier kommt die Anna

So lange darauf gefreut und jetzt ists schon wieder vorbei: Das Flinkhandtreffen (FHT) 2015. Es war einfach schön, Leute wieder zu treffen und auch neue Leute kennenzulernen und zu klönen – ganz stressfrei und vor allem für mich ganz offline, denn mein Handynetz funktioniert im abgelegenen Kleinberndten praktisch gar nicht. Auf meinem Workshop-Programm stand das Herstellen von Deos mit Sola und die Wasserdampfdestillation mit Regilla (ich will Rosenwasser herstellen im Sommer). Aber unverhofft kommt oft, denn einen neuen Werkelvirus habe ich auch eingefangen, und dabei sticke ich doch gar nicht gerne: Nadine präsentierte ihre perlengestickten Ketten und Armreifen und ich bewunderte nur einen unverarbeiteten Stein aus ihrer Schatzkiste. Danach kann ich mich nur noch dran erinnern, dass ich diesen Stein umstickte und ein Schmuckstück herstellte…

Perlenstickerei1_klein
Bestickter Anhänger

Und für uns gabs noch eine FHT-Verlängerung mit Dreingabe: Wenn wir schon so weit gefahren waren, haben wir noch schlappe paarhundert Kilometer drangehängt und meine Anna bei Tom Walther abgeholt. Sonntag ging es also nicht wieder zurück nach Süden, sondern über Magdeburg in Richtung Norden.
In Magdeburg gabs einen kurzen Zwischenstopp mit Besichtigung des Doms und des Hundertwasserhauses (für mehr war es zu windig, regnerisch und kalt) und dann gings weiter nach Wittenberge zum Übernachten. Zwar hatte ich vorab im Internet nach Pensionen und Hotels geschaut, aber es dann doch dem Glück überlassen, ob diese so früh im Jahr überhaupt geöffnet oder freie Zimmer hatten. Wir kamen schließlich in der Pension Zur Möwe unter und das war ein wirklicher Glücksgriff: Ganz tolle Gastgeber, ein wunderbares komfortables Doppelzimmer mit Blick auf die Elbe mit 1-A-Frühstück. Hinzu kam noch das hübsche Bistro im Erdgeschoss, in dem wir uns gleich mal einen Kaffee und Schwarzwälder Kirsch gönnten – als ob wir auf dem FHT nix zu essen gehabt hätten… Für einen Urlaub ist die Gegend auf jeden Fall vorgemerkt!

Und am Montagmorgen wars dann soweit: Nach dem Superfrühstück gings weiter zu Walther-Spinnrad, um meine Anna mitzunehmen. Das Reiserad hatte ich mir vor über zwei Jahren bestellt und das Warten fiel mir nur deshalb nicht schwer, weil ich zum Glück bereits ein Spinnrad habe (eigentlich vier…) und das Reiserad optisch und funktionell am ansprechendsten fand. Frau Walther begrüßte uns sehr zuvorkommend und das Spinnrad stand schon fertig im Wohnzimmer. Sie erklärte mir alle Funktionen und wir testeten das Zwischenstück, mit dem auch zweifädig geht. Denn: obwohl ich bereits lange rumspinne, hatte ich noch nie ein Rad mit Spulenbremse. Leider blieb wenig Zeit für mehr, denn immerhin waren da noch über 500 Kilometer bis nach Hause. Aber mein Fazit ist: wer nicht zu weit weg wohnt, für den lohnt sich ein Ausflug dorthin.

So… und hier isse nun:

Die Anna
Die Anna

Und hier noch meine Gesamt“beute“ vom FHT:

FHT-Beute
FHT-Beute