Kommentare

Über die Feiertage hat mein Blog viele Kommentare erhalten. Das ist schön. Oder auch nicht?
Unter den Kommentaren sind viele, die ich nicht als seriös einzustufen wage und daher habe ich sie zurückgehalten. Vielleicht tue ich damit einigen Leuten Unrecht, aber die können sich ja wieder melden nach diesem Eintrag.

Grundsätzlich schalte ich keine Kommentare mehr hoch von unbekannten Absendern ohne gültige Webseite, die solche Allgemeinheiten formulieren, dass sie auf meine Arbeiten aber auch z.B. Autoschrauberei passen würden. Des weiteren filtere ich obskure Namen heraus und damit meine ich nicht „Hägar der Schreckliche“ sondern eher sowas wie „Schnell Geld verdienen“ oder „Superroulette“. Selbst in den USA tauft man Kinder nicht auf diese Namen…

Spammer sollte man… hach, ich wollte mich doch in diesem Jahr mehr entspannen…ohmmm

Bamberg zum Zweiten

Hier mal ein Bild von der gerade in Arbeit befindlichen Borte.

Dieses Muster – eine Nachbildung einer Borte aus Bamberg, 12. Jahrhundert – webe ich bereits zum zweiten Mal, nun mit einer Broschur Seide auf Seide. Das Material lässt sich wunderbar verarbeiten und die Farben harmonieren prachtvoll.

Leider musste die Arbeit wegen Weihnachtsvorbereitungen und vieler auswärtiger Termine in den letzten Wochen zu oft ruhen und ich freue mich jetzt, in den Weihnachtsferien ausgiebig weben zu können.

Meinen großen Webrahmen habe ich auch wieder aufgerichtet, u.a. schon deswegen, weil er meinen Schrank mit den Noten blockierte. Das ging ja wohl mal gar nicht, wenn man doch vor dem Fest noch ein paar Weihnachtslieder trällern möchte 😉 Ob ich demnächst was aufbäumen werde, weiß ich noch nicht. Wenn, dann wirds einfach mal ein Schal.

Eine altpreußische Offiziersschärpe entsteht I

Als mich im Mai eine Anfrage bezüglich der Anfertigung einer Offiziersschärpe in Sprangtechnik erreichte, zögerte ich zunächst, denn mit Sprangstücken von solchen Ausmaßen in der Länge hatte ich bisher noch keinerlei Erfahrung. Hinzu kam noch, dass in der Schärpe recht edle und damit teure Materialien verbaut werden sollten, nämlich Seiden- und Silberfaden.

Dennoch wagte ich es und begann im Sommer mit den Vorbereitungen für das Projekt. Dank der Hilfestellung meines Auftraggebers und einiger Foreninformationen wusste ich auch, wie die Schärpen aufgebaut werden und welche Kompromisse hinsichtlich der vorläufigen Materialwahl leider zu treffen waren.

Zeitgenössische Schärpen bestanden aus Silberlahn und mit Silber versponnener schwarzer Seide. Gerade letzteres ist praktisch unmöglich zu bekommen, und bei ersterem bin ich auf den Materialvorschlag eingegangen, statt des Lahns Japansilber zu verwenden. Zwar wäre es möglich gewesen, Silberlahn in einer adäquaten Stärke zu erhalten, aber die Mindestbestellmenge für das Silbergespinst war zu hoch und für mein Budget zu teuer. Schließlich kann man nicht davon ausgehen, in eine Massenproduktion von Handarbeiten unter Verwendung von Edelmetallgarnen einzusteigen.


Schappseide Nm8 und über 600m Japansilber

Im August hatte ich soweit alle Materialien beisammen, musste mich aber nach ein paar reinseidenen kurzen Probierstücken davon verabschieden, die weit über drei Meter lange Kette so wie meine sonstigen kurzkettigen Stücke zu verarbeiten.
Damit die Seide nicht verheddert und generell das Material geschont wurde, entschloss ich mich für einen großen Sprangrahmen für eine Endloskette. Zum Glück ist meine bessere Hälfte bestens vertraut mit Holzarbeiten und insbesondere Rahmen für textile Arbeiten und so stand nach einem Tag ein wunderbarer Sprangrahmen zur Verfügung.
Für das Sichern der Kette und die spezielle Arbeitsweise mit Endlossprang reichte der einfache Sicherungsfaden nicht aus. Also kamen noch Stäbe hinzu, die die Arbeit auf mehrere Reihen absicherten und zudem dazu dienen sollten, fertig gesprangte Stücke über die Rahmenholmen hinweg zu zur restlichen fertigen Kette zu schieben.


Sprangrahmen mit fertiger Kette

Dann ging es los. Das Bespannen des Rahmens verlief relativ problemlos, aber ich entschloss mich, die im Verhältnis zum Japansilber etwas dünnere Seide in der Fadenzahl zu erhöhen und 20 statt 15 Fadenpaare zu verwenden.
Die ersten Reihen waren aufgrund des empfindlichen Materials und auch der Tatsache, dass ich für die Mittelreihen immer eine Leiter erklimmen musste, eine zeitraubende Tortur. Das Japansilber ließ sich wider Erwarten sehr leicht versprangen, aber man musste aufpassen, dass das dünne Papierhäutchen beim Verdichten der Reihen nicht aufsprang. Die Seide hingegen war problemlos zu verdichten, dafür aber schwer zu versprangen, weil sich das leichte Material gerne untereinander verfing und Fehler provozierte, die es zu vermeiden galt.
Letzte Schwierigkeit war noch die Farbkombination: die Abwechslung des hellen Silbers mit der pechschwarzen Seide war anstrengend für die Augen und wegen der Schatten praktisch nur unter Tageslicht durchführbar – dies wurde mit den einkehrenden Herbsttagen und der Tatsache, dass ich tagsüber unterwegs bin , dann noch schwieriger.


Die spätere Mitte zu Arbeitsbeginn

Bei der Arbeit – noch im Stehen

Aber mit der Zeit gewöhnt man sich an alles und mit einem schönen Hörbuch im Hintergrund ging die Arbeit dann allmählich besser von der Hand – wenn auch nicht so schnell, wie im Vorfeld kalkuliert. Zudem wanderte die Sprangkette dann in Regionen auf dem Rahmen, in denen ich mich nicht mehr recken musste, sondern bequem auf meinem Klavierhocker Platz nehmen konnte zum Arbeiten.


Die Sicherungsstäbe


Ein Blick ins Geflecht

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Verlängerte Herbstferien

Weil Klassenfahrt ansteht, habe ich in dieser Woche noch ein wenig verlängerte Herbstferien. Zwar musste ich natürlich schon wieder an die Schule, aber es sind derzeit deutlich weniger von den Stunden, die auch ordentlich vorbereitet werden wollen.

Die Zeit nutze ich zur Weiterarbeit an den Kursunterlagen und ich bin mit meinem Sprang so weit gediehen, dass der Abschluss kurz bevor steht. Es wird allerhöchste Zeit, dass ich endlich wieder was anderes arbeiten kann. Ich kann keine Streifen mehr sehen. Aber ein paar neue Fotos muss ich noch machen zur vollständigen Dokumentation.