Acht neue Nadelbinderinnen

Am vergangenen Samstag war ich unterwegs in Worms, um acht Frauen das Nadelbinden zu zeigen. Da mein Fokus sonst auf dem Brettchenweben liegt, gebe ich deutlich seltener Nadelbindekurse und somit war es schon eine Zeitlang her, dass ich hier eine größere Gruppe unterrichtet hatte.

Für mich war das ein Grund, meine Unterlagen zum Unterrichten wieder zu überarbeiten und dabei merkte ich, wieviel sich gerade im Bereich des Nadelbindens getan hat, vor allem in den vergangenen Jahren. Als ich mit dem Nadelbinden anfing, gab es eine Handvoll englischsprachiger Seiten und ein Faltblatt von Agil. Dann gab es irgendwann Bernhards Seite und die Seite von Dago. Und inzwischen widmen sich viele Leute in Blogs und Videos dieser Handarbeit und transportieren die alte Technik auch in die moderne Handarbeitswelt.

Bei Gastgeberin Gisela gings nachmittags in fröhlicher Runde los. Einige hatten sich schonmal in der Technik versucht, aber es nicht weiter vertieft, andere waren blutige Anfängerinnen und alle waren voll motiviert. Auch wenn mein Handout recht umfangreich war, gabs erst einmal eine große Portion Praxis, damit die Technik sitzt. Gefühlte 100 Probeketten und kleiner Schläuche später hatte ich zufriedene Teilnehmerinnen, die ihr Handarbeitsrepertoire erweitert hatten.

Nadelbinde-Runde
Blick in die kreative Runde – leider wollte die Kamera nicht so…

Vielleicht schaffe ich es ja im kommenden Jahr mal wieder aufs Wormser Spektakulum und kann mir anschauen, was die Gruppe so über den Winter geschaffen hat.

Webkurs-Vorbereitungen

Am kommenden Samstag, 10. Oktober, gebe ich bei uns zuhause wieder einen Brettchenwebkurs für Anfänger und natürlich fallen wieder alle notwendigen Vorbereitungsarbeiten an. Aber auch wenn das Binden der Anleitungshefte, Brettchenmachen und Garn-Vorrat-Überprüfen seine Zeit braucht, freue ich mich immer, neue Leute kennen zu lernen und ihnen das Weben näher zu bringen.

Ganz besonders dieses Mal ist, dass die Mehrheit der Teilnehmerinnen aus der Region kommt und auf der Gartenmesse Ende August auf meine Arbeiten aufmerksam wurde. Wer weiß, ob sich daraus nicht weitere Treffen ergeben?

Damit ich auch die Rahmen in Aktion präsentieren kann und für eine Fotosession für den neu gestalteten Brettchenwebershop meines Mannes, kommt auch noch ein neues einfaches Band auf den Rahmen.

Für den Nadelbinde-Kurs laufen die Vorbereitungen ebenfalls weiter – die Anleitung ist soweit fertig formuliert, aber die Vorführstücke müssen noch fertig werden. Nächstes Projekt: Handschuhe.

Die Internationale Reenactment-Messe

Fast zwei Monate nach der IRM ( www.reenactmentmesse.de) habe ich es doch mal geschafft, meine „Beute“ zu fotografieren. Bis auf die Omphalos-Schale war direkt nach der Messe alles hinter Türen gelandet, weil wir unsere Küche renoviert hatten. Das ist inzwischen erledigt und ich musste nur mal alles zusammen drapieren.

Zwei Tonschalen, ein Buch und ein Finger-Spinnrocken
IRM-Beute

Sie sehen: Eine Omphalos-Schale von Keramik-Werkstatt Elisabeth Reuter, eine grubengebrannte HEK-Schale von Goldgrubenkeramik, einen Fingerrocken-Stab von  Bikkel en Been und Sylvia Crumbachs Buch „Zurück zu unserem Cheruskerhof“ .

Bald ist Webkurswochenende

Das Osterwochenende habe ich dazu genutzt, die Kursunterlagen für meine Webkurse am kommenden Wochenende auszudrucken. Beide Kurse, ein Anfänger- und  ein Fortgeschrittenenkurs im Brettchenweben sind ausgebucht. Ich freue mich bereits auf meine Gäste.

Kurshefte

Ganz neu auf meinen Bildern sind nun auch Wasserzeichen, die bedauerlicherweise über den schönsten Teil der Fotos verlaufen.  Aber es ist wohl notwendig: Dass Leute ungefragt meine Bilder weiterverwenden, z.B. für ihre eigenen Anleitungsbücher, habe ich erst vor anderthalb Wochen wieder erlebt.
Also wer mit Anleitungen um sich wirft und es nicht mal schafft, seine eigenen Werke fürs Titelblatt zu fotografieren (zumal das Bild, das die Frau von mir gemopst hatte, nichts außergewöhnliches war…), muss sich doch der Qualität seiner eigenen Fähigkeiten nicht sicher sein *kopfschüttel*

Hier kommt die Anna

So lange darauf gefreut und jetzt ists schon wieder vorbei: Das Flinkhandtreffen (FHT) 2015. Es war einfach schön, Leute wieder zu treffen und auch neue Leute kennenzulernen und zu klönen – ganz stressfrei und vor allem für mich ganz offline, denn mein Handynetz funktioniert im abgelegenen Kleinberndten praktisch gar nicht. Auf meinem Workshop-Programm stand das Herstellen von Deos mit Sola und die Wasserdampfdestillation mit Regilla (ich will Rosenwasser herstellen im Sommer). Aber unverhofft kommt oft, denn einen neuen Werkelvirus habe ich auch eingefangen, und dabei sticke ich doch gar nicht gerne: Nadine präsentierte ihre perlengestickten Ketten und Armreifen und ich bewunderte nur einen unverarbeiteten Stein aus ihrer Schatzkiste. Danach kann ich mich nur noch dran erinnern, dass ich diesen Stein umstickte und ein Schmuckstück herstellte…

Perlenstickerei1_klein
Bestickter Anhänger

Und für uns gabs noch eine FHT-Verlängerung mit Dreingabe: Wenn wir schon so weit gefahren waren, haben wir noch schlappe paarhundert Kilometer drangehängt und meine Anna bei Tom Walther abgeholt. Sonntag ging es also nicht wieder zurück nach Süden, sondern über Magdeburg in Richtung Norden.
In Magdeburg gabs einen kurzen Zwischenstopp mit Besichtigung des Doms und des Hundertwasserhauses (für mehr war es zu windig, regnerisch und kalt) und dann gings weiter nach Wittenberge zum Übernachten. Zwar hatte ich vorab im Internet nach Pensionen und Hotels geschaut, aber es dann doch dem Glück überlassen, ob diese so früh im Jahr überhaupt geöffnet oder freie Zimmer hatten. Wir kamen schließlich in der Pension Zur Möwe unter und das war ein wirklicher Glücksgriff: Ganz tolle Gastgeber, ein wunderbares komfortables Doppelzimmer mit Blick auf die Elbe mit 1-A-Frühstück. Hinzu kam noch das hübsche Bistro im Erdgeschoss, in dem wir uns gleich mal einen Kaffee und Schwarzwälder Kirsch gönnten – als ob wir auf dem FHT nix zu essen gehabt hätten… Für einen Urlaub ist die Gegend auf jeden Fall vorgemerkt!

Und am Montagmorgen wars dann soweit: Nach dem Superfrühstück gings weiter zu Walther-Spinnrad, um meine Anna mitzunehmen. Das Reiserad hatte ich mir vor über zwei Jahren bestellt und das Warten fiel mir nur deshalb nicht schwer, weil ich zum Glück bereits ein Spinnrad habe (eigentlich vier…) und das Reiserad optisch und funktionell am ansprechendsten fand. Frau Walther begrüßte uns sehr zuvorkommend und das Spinnrad stand schon fertig im Wohnzimmer. Sie erklärte mir alle Funktionen und wir testeten das Zwischenstück, mit dem auch zweifädig geht. Denn: obwohl ich bereits lange rumspinne, hatte ich noch nie ein Rad mit Spulenbremse. Leider blieb wenig Zeit für mehr, denn immerhin waren da noch über 500 Kilometer bis nach Hause. Aber mein Fazit ist: wer nicht zu weit weg wohnt, für den lohnt sich ein Ausflug dorthin.

So… und hier isse nun:

Die Anna
Die Anna

Und hier noch meine Gesamt“beute“ vom FHT:

FHT-Beute
FHT-Beute