Ich habe genäht! Jawoll. Schließlich steht auf meiner Winter-Liste, dass mein Stoffberg schrumpfen muss und das habe ich nun auch in die Tat umgesetzt.
Nachdem kürzlich für die schnelle Barde-Tasche 1.0 (leider hab ich vergessen, die zu fotografieren – mehr dazu später) schon die Nähmaschine aus der Staubecke musste, gabs fürs Erste ein simples modernes Taschenprojekt.
Zu meinen Stoffbergen zählt auch eine Kiste ausgemusterter Jeanshosen. Eine davon verwandelte sich nach der Youtube-Anleitung von ChezNU-Family in eine hübsche größere Einkaufstasche (klar ist das eine größere Tasche – war ja auch meine Hose und nicht die eines Supermodels…). Innen ist sie gefüttert mit den noch guten Teilen eines zerschlissenen, aber schönen Sofaüberwurfs aus dünner Baumwolle.
Eigentlich sind solche wiederverwerteten Jeanshosen für mich immer ein Grenzfall zwischen altbackenem Aus-Alt-Mach-Neu und einer Fundgrube ausgefallener Ideen. Die gute alte Jeanstasche ist dabei ein scheinbar zeitloser Klassiker, der bereits im vergangenen Jahrhundert bekannt war. Leider ist dieser Klassiker oft auch lieblos gemacht nach der „Beine ab und unten zugenäht“-Methode. Und: Eine Jeanshosen-Tasche sieht halt auch immer nach Jeanshose aus, vor allem wenn auch die klassische Blue Jeans verwendet wird. Die vielen Taschen sind zwar praktisch, aber solls auch ausgehtauglich bzw. einkaufstauglich sein, brauchts meiner Meinung nach etwas Pfiff in der Umgestaltung und vor allem Sorgfalt. Auf der Suche nach einem solchen Modell bin ich auf das o.g. Video gestoßen und noch vielen anderen Ideen, bei denen auch andere Teile der Hose genutzt werden.
Damit der Jeans einen nicht anspringt, habe ich mich für eine schwarze Ex-Jeanshose entschieden. Die Blue Jeans kommen irgendwann mal dran, aber da ich keinen Taschenladen eröffnen mag, muss ich mir da noch was einfallen lassen.
Doch auch das Handnähen kommt nicht zu kurz. Im Schrank dümpelte tatsächlich noch ein Näh-UVO rum. Eine Thorsberghose für meinen Holden. Eigentlich fehlte nur noch der Hosenbund. Diesen anzupassen war mit Näh-Abstand von gut einem Jahr viel leichter als gedacht. Aber noch werden wohl ein paar Abende an die Fertigstellung gehen, denn neben Hosenbund und Schlaufen und Säumen müssen noch sämtliche Nähte versäubert werden. Von Hand.
Achso ja… und natürlich die Barde-Tasche. Ja, richtig gehört: nicht Bade-, sondern Barde-Tasche. Für meine Freundin aus Schweden und ihren „Großen Barden“, also einen großen Webrahmen aus der Werkstatt meines Mannes habe ich eine Transporttasche genäht. Der erste Versuch wurde schon ganz nett, aber ist noch weit weg von Perfektion. Es müssen einige lange, etwas mehr kürzere und natürlich alle winzigen Kleinteile gut verstaut werden. Die erste Version war noch etwas zu groß geraten und die kürzeren Teile knubbelten sich alle am Boden. Die ganzen Schrauben waren nur in einem Beutelchen verstaut. Wahrscheinlich muss ich mehrere Fächer anlegen, um alles gut unterzubringen und damit das ganze nicht aussieht wie ein unförmiger Nikolaussack, ist entweder sehr starker Stoff oder eine Verstärkung/Wattierung notwendig. Mal schauen, ob das auch noch auf meine Winter-Liste kommt.