Fast zwei Monate nach der IRM ( www.reenactmentmesse.de) habe ich es doch mal geschafft, meine „Beute“ zu fotografieren. Bis auf die Omphalos-Schale war direkt nach der Messe alles hinter Türen gelandet, weil wir unsere Küche renoviert hatten. Das ist inzwischen erledigt und ich musste nur mal alles zusammen drapieren.
Aber seit dem Webkurs waren viele Termine einzuhalten, auf die wir hinarbeiten mussten. Das größte Projekt war unsere Küche. Diese ist seit knapp 2 Wochen fertig gestellt und so langsam wird der Weg zu meinem Rechner wieder frei.
Also demnächst hier ein paar Nachträge auf die ihr euch freuen könnt: 1. Die Internationale Reenactmentmesse (IRM) 2. Etwas über Sprangtaschen und 3. Einen Deal in der Abenddämmerung
und vielleicht auch was über die neue Küche. Da bin ich nämlich echt stolz drauf.
Das Osterwochenende habe ich dazu genutzt, die Kursunterlagen für meine Webkurse am kommenden Wochenende auszudrucken. Beide Kurse, ein Anfänger- und ein Fortgeschrittenenkurs im Brettchenweben sind ausgebucht. Ich freue mich bereits auf meine Gäste.
Ganz neu auf meinen Bildern sind nun auch Wasserzeichen, die bedauerlicherweise über den schönsten Teil der Fotos verlaufen. Aber es ist wohl notwendig: Dass Leute ungefragt meine Bilder weiterverwenden, z.B. für ihre eigenen Anleitungsbücher, habe ich erst vor anderthalb Wochen wieder erlebt. Also wer mit Anleitungen um sich wirft und es nicht mal schafft, seine eigenen Werke fürs Titelblatt zu fotografieren (zumal das Bild, das die Frau von mir gemopst hatte, nichts außergewöhnliches war…), muss sich doch der Qualität seiner eigenen Fähigkeiten nicht sicher sein *kopfschüttel*
So lange darauf gefreut und jetzt ists schon wieder vorbei: Das Flinkhandtreffen (FHT) 2015. Es war einfach schön, Leute wieder zu treffen und auch neue Leute kennenzulernen und zu klönen – ganz stressfrei und vor allem für mich ganz offline, denn mein Handynetz funktioniert im abgelegenen Kleinberndten praktisch gar nicht. Auf meinem Workshop-Programm stand das Herstellen von Deos mit Sola und die Wasserdampfdestillation mit Regilla (ich will Rosenwasser herstellen im Sommer). Aber unverhofft kommt oft, denn einen neuen Werkelvirus habe ich auch eingefangen, und dabei sticke ich doch gar nicht gerne: Nadine präsentierte ihre perlengestickten Ketten und Armreifen und ich bewunderte nur einen unverarbeiteten Stein aus ihrer Schatzkiste. Danach kann ich mich nur noch dran erinnern, dass ich diesen Stein umstickte und ein Schmuckstück herstellte…
Bestickter Anhänger
Und für uns gabs noch eine FHT-Verlängerung mit Dreingabe: Wenn wir schon so weit gefahren waren, haben wir noch schlappe paarhundert Kilometer drangehängt und meine Anna bei Tom Walther abgeholt. Sonntag ging es also nicht wieder zurück nach Süden, sondern über Magdeburg in Richtung Norden. In Magdeburg gabs einen kurzen Zwischenstopp mit Besichtigung des Doms und des Hundertwasserhauses (für mehr war es zu windig, regnerisch und kalt) und dann gings weiter nach Wittenberge zum Übernachten. Zwar hatte ich vorab im Internet nach Pensionen und Hotels geschaut, aber es dann doch dem Glück überlassen, ob diese so früh im Jahr überhaupt geöffnet oder freie Zimmer hatten. Wir kamen schließlich in der Pension Zur Möwe unter und das war ein wirklicher Glücksgriff: Ganz tolle Gastgeber, ein wunderbares komfortables Doppelzimmer mit Blick auf die Elbe mit 1-A-Frühstück. Hinzu kam noch das hübsche Bistro im Erdgeschoss, in dem wir uns gleich mal einen Kaffee und Schwarzwälder Kirsch gönnten – als ob wir auf dem FHT nix zu essen gehabt hätten… Für einen Urlaub ist die Gegend auf jeden Fall vorgemerkt!
Und am Montagmorgen wars dann soweit: Nach dem Superfrühstück gings weiter zu Walther-Spinnrad, um meine Anna mitzunehmen. Das Reiserad hatte ich mir vor über zwei Jahren bestellt und das Warten fiel mir nur deshalb nicht schwer, weil ich zum Glück bereits ein Spinnrad habe (eigentlich vier…) und das Reiserad optisch und funktionell am ansprechendsten fand. Frau Walther begrüßte uns sehr zuvorkommend und das Spinnrad stand schon fertig im Wohnzimmer. Sie erklärte mir alle Funktionen und wir testeten das Zwischenstück, mit dem auch zweifädig geht. Denn: obwohl ich bereits lange rumspinne, hatte ich noch nie ein Rad mit Spulenbremse. Leider blieb wenig Zeit für mehr, denn immerhin waren da noch über 500 Kilometer bis nach Hause. Aber mein Fazit ist: wer nicht zu weit weg wohnt, für den lohnt sich ein Ausflug dorthin.
Heute habe ich mal meine Gold- und Silbergarnvorräte zusammengetragen, die sich über die Jahre angesammelt haben. Und das ist gar nicht so wenig.
Grund dafür ist die stetige Suche nach vernünftigem und hoffentlich echtmetallenem Material fürs Broschieren historischer Brettchenwebmuster. Leider bin ich da besonders im Goldbereich mehrfach reingefallen.
Gold- und Silberfäden
Die Silbervorräte beruhen auch auf meiner Suche nach weiterem Material für Sprangschärpen. Der Strang oben im Bild ist der Rest vom Japansilber, das ich für die erste Schärpe verwendet habe. Aber dies war viel zu dick und störrisch. Selbst beim Brettchenweben sind die Ergebnisse damit unbefriedigend. Vielleicht werde ich es mal für eine Anlegearbeit beim Sticken nutzen oder an jemanden weitergeben, der sowas macht. Die große Rolle ists kein Garn sondern 0,2mm Silberdraht, mit dem ich bereits broschiert habe. Die Holzrolle ist von Jacky und vermutlich auch echtes Silber. Was den Strang stahlgrauen „Silbers“ angeht, bin ich mir unsicher und das total glänzende Gedöns in silber und supergelbgold ist definitiv Plastik. War eine Probebestellung und viel zu billig für echt.
Bei den güldenen wirds dann schwieriger. Das Gold auf der langen Holzrolle verarbeite ich gerade in einer Borte. Echtes Metall, aber ob echtes Edelmetall dabei ist, weiß ich nicht. Die dickere Holzrolle (ganz unten) wurde mir als Gold verkauft, aber müffelt wie Messing. Die grüne Rolle ist aus Österreich und soll echtgold sein. Das Garn wird demnächst wenigstens mal bei einem Musterstück verarbeitet, ebenso wie das Gold von Marled, auf der kleinen Holzrolle und den Pappröllchen.