Färben mit Pflanzen war für mich lange ein faszinierendes Buch mit sieben Siegeln.
Aber es hatte mich gereizt, Stoffe und Wolle mit etwas anderem zu färben als mit den handelsüblichen Waschmaschinenfarben, die es in jedem Hobbyladen zu kaufen gibt (und die dann noch nicht einmal für Wolle sind). Aber ernsthaft gefärbt hatte ich bis 2003 noch nie.
Da setzte ich zum ersten Mal eine Walnussfärbung an und 2004 kam dann ein bunter Einstieg auf dem Webertreffen im Schwarzwald.
Inzwischen stelle ich mich ein paar mal im Jahr an den Färbetopf und mache meine Wollgarne bunt. Und auch meine Vorführ-Premiere habe ich hinter mir. Dies aber nicht auf einem historischen Fest, sondern auf der Gartenmesse des BUND in Bad Münster am Stein. Dort habe ich 2014 blau gemacht.
Auch hier möchte ich – bis auf zwei kleine Färbedokus – keine Anleitung oder Rezepte geben, sondern in Bildern zeigen, welche Farbvielfalt in der Natur steckt. Eine Liste mit Büchern übers Färben mit Naturfarben gibts in der Literaturliste.
Doch mein „Einstieg“ ins Pflanzenfärben war eher pragmatisch:
PROLOG: Die Teefärbung oder: Sachen zum Lachen
2002 machte ich ein kurzes Experiment mit schwarzem Tee, das auch funktionierte, aber das kann man nicht wirklich als Färben bezeichnen. Weil ich für einen kurzen Fernsehauftritt eine Tunika brauchte, die meiner Meinung nach nicht reinweiß sein sollte, hab ich kurzerhand die ungenießbaren Reste meines Monsterpacks englischen Schwarztees in einer Bütt heißen Essigwassers ziehen lassen und die Baumwoll(schäm!)-tunika reingeworfen. Diese wurde leicht braun. Halt so wie Teeflecken auf weißer Baumwolle aussehen. Das Braun ging – analog zu Teeflecken auf Blusen – auch nicht raus, aber da das Gewand nicht wirklich meinen Ansprüchen genügte (und auch zugunsten meines blauen Woll-Leinen-Kleides keine Rolle im Film hatte), lag es teebraun in meinem Schrank rum und diente bis zu seinem endgültigen Zerfall 2005 gelegentlich als Lager-Nachthemd…
Weil ich es aber recht interessant fand, wollte ich in dem Herbst mit Walnuss-Schalen färben. Aber wie es so geht: die Walnüsse fallen und ich sammel die Schalen natürlich nicht. Aber irgendwann war es dann doch so weit…