Kommen wir nun zu einer weiteren Art, Bänder herzustellen: das Kammweben und das Inkleweben.
Verglichen mit der Brettchenweberei ist das Kamm- und das Inkleweben etwas einfacher und verbraucht deutlich weniger Material. Dafür ist aber auch die Musterauswahl begrenzter.
Wie alt die Technik des Kammwebens tatsächlich ist, lässt sich nicht genau sagen, aber einige Funde aus dem Salzbergwerk von Hallstatt, die eine Webstruktur wie beim Kammweben aufweisen, lassen vermuten, dass diese Webtechnik auch schon sehr früh angewendet wurde. Ob man dafür einen soliden Gatterkamm oder geknüpfte Litzen ähnlich derer beim Gewichtwebstuhl annehmen kann, lässt sich nicht mehr nachvollziehen.
Wir verwenden hier einen hölzernen Gatterkamm – die Muster kann man selbstverständlich auch mit geknüpften Litzen machen, deren Handhabung etwas aufwendiger ist. Diese geknüpften Litzen sind beweglich und es kann ohne Rahmen gewebt werden.
Eine strukturell gleiche Bandwebart ist das Inkleweben, für die man auch die gleichen Muster verwenden kann. Dort wird zwar auch mit geknüpften Litzen gewebt, allerdings sind diese an einem Stab im Webrahmen fixiert, der für das Inkle-Weben (oder engl. “Inkle-Weaving”) nötig ist.